Was ich mich immer wieder gefragt habe ist, wie Grundspannungen und chronische Haltungsbeschwerden entstehen können. Wir alle haben eine unbewusste Grundhaltung/ ein Versprechen, nachdem wir alle unsere Entscheidungen und Handlungen treffen. Unsere bewusste Haltung geht aber sehr oft in eine völlig andere Richtung. Das begründet auch das Dilemma in dem wir uns so oft wiederfinden, in dem wir es nicht wirklich schaffen etwas zu verändern in unserem Leben.
Unser Unterbewusstsein, also der Teil in uns der uns nicht bewusst ist, hat weitaus mehr Einfluss auf uns und steuert unser Leben, ob wir das wollen oder nicht. Alles was wir weggedrängt, vergessen oder erfahren haben wurde abgespeichert. Und ich glaube zudem, dass es auch vorgeburtliche Erfahrungen und Eindrücke sind, die uns beeinflussen und unseren Körper formen.
Wie können uns Erfahrungen und Eindrücke „formen“? Unser Erscheinungsbild, unsere Körperform – und Aufrichtung erzählt eine emotionale Geschichte von unseren Bindungen und Trennungen, von Nähe und Distanz, Annahme und Zurückweisung. Das Gefühl unseres Selbst ist eine Begleiterscheinung des Zellstoffwechsels und des Gewebetonus, es ist im Gehirn als unsere Art zu funktionieren festgeschrieben.
Jede Emotion, die wir erfahren, hat einen eigenen Richtungs – und Ausdrucksimpuls. Wenn wir ihm nicht nachgehen, bzw. unterdrücken, bleibt dieser Impuls im Gewebe förmlich stecken. Ich glaube es sind insbesondere die Emotionen die unser Leben bestimmen und lenken. Es sind diese Impulse die uns auf Menschen zu oder weggehen lassen, die uns zu Handlungen treiben oder untätig sein lassen. Es ist der Umgang mit diesen Impulsen und ob wir gegen sie ankämpfen oder uns ihnen hingeben.
Eine emotionale Blockade ist die Antwort, die viele Menschen auf einen Vorfall geben, den sie als bedrohlich oder schwerwiegend erfahren haben, da sie Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Gefühle anzuerkennen und zu regulieren und sie stattdessen versuchen, sich gegen das Leiden selbst zu schützen. Auch wenn es weit davon entfernt ist, wirklichen Schutz zu geben, hat dieser emotionale Vorgang schwerwiegende klinische und soziale Konsequenzen. Worüber der Mund schweigt, wird vom Körper hinausgeschrien.
Unser 6. Sinn – die Faszien – unser Wahrnehmungsorgan hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden, auf unsere Fähigkeit mit der Umwelt zu interagieren, unsere Grenzen zu setzen. Unsere Körperwahrnehmung basiert auf zahlreichen Sinnesrezeptoren in den Muskeln, Gelenken, Sehnen, die durch Bewegung angeregt werden.
Es hängt davon ab, wieviel Missbrauch wir früher erlebt haben, denn desto größer sind die Schmerzregionen im Körper. Und unser Umgang mit Schmerz. Unser Verhalten im Umgang mit Schmerz und Eindrücken und Erfahrungen.
Ich glaube wir können nur über die Regulierung und über Embodiment – über die Verkörperung unserer inneren Erfahrungen, eine Veränderung herbeiführen.
Durch die Wirkung des Unterbewusstseins ist es auch möglich, dass wir über das Zeichnen unsere Körperlinien, dass zu Erkennen geben, was gespeichert ist, an Haltungsstruktur, Form, emotionalen Blockaden und Richtungen.
Im Reading wirst du erfahren, wie du „lesen“ kannst, was sich in deiner Körperhaltung alles verbirgt, an Themen, Erfahrungen und an Glaubens – und (Ver) haltensmustern. Oft wollen wir die große Veränderung in unserem Leben, wir preschen nach vorne, arbeiten bis zur Erschöpfung an uns und wundern uns, warum wir nicht wirklich von der Stelle kommen.
Weil es darum geht, erstmal dort anzukommen, wo wir augenblicklich stehen. Wir können nur dann genau wissen welche Schritte in Richtung Veränderung gehen, wenn wir wissen, wo wir herkommen und welcher unser Ausgangspunkt ist. Und meine Erfahrung ist zu beobachten, dass genau das den meisten Menschen nicht wirklich bewusst ist. Zumal genau diese Erkenntnis oft schmerzhaft sein kann. Wie haben ein Bild von uns, versuchen es aufrechtzuhalten (Haltung) und rennen dadurch oft konstant von uns selbst davon. Und wundern uns, warum wir nicht dort ankommen, wo wir hinmöchten.
Der nächste Schritt ist die Akzeptanz dessen, was wir erkannt haben. Manchmal löst es nicht alle Schmerzen, aber Akzeptanz befriedet. Sie bringt dich in die Ruhe und in ein bisschen mehr Mitgefühl mit dir selbst. Dort hast du auch wieder die Möglichkeit, dir bewusst zu machen, wo du hinmöchtest. Welche Schritte nötig sind, welcher Umgang für dich und dein Körper wichtig sind. Welcher Embodiment, welcher Bodydialog selbstwirksam ist, dich unterstützt und vor allem dir selbst durch und durch entspricht. Dadurch findest du zurück in deine Lebendigkeit und in deinen Ausdruck. Es geht darum DEINEN Bodydialog zu finden, DEINEN Ausdruck – und der ist manchmal etwas anders, als die Vorstellung die du von dir hast, aber er fühlt sich um ein vielfaches stimmiger an und bringt dich in deine Kraft.
Dann folgt der Schritt der Bewusstwerdung und des Erkennens dessen wer wir wirklich sind, was uns ausmacht, was unsere Talente, Ressourcen und Träume sind. Wie unsere Geschichte unsere Heldenreise in sich trägt und uns unseren Lebensplan – und auch unseren Seelenplan aufzeigt.
Welche Schritte und welches Erkennen ist nun nötig, um uns aus den alten Mustern zu lösen und über die Verkörperung und die Haltung, die Wahrnehmung und unseren ganz persönlichen Ausdrucks in die Wandlung zu kommen? Hier finden wir unseren authentischen Bodydialog, der uns dabei unterstützt uns wieder mehr in die Lebendigkeit, Freude und Präsenz zu führen.